Folge 1: „Jin-Jiyan-Azadi / Woman-Life-Freedom / Frau- Leben- Freiheit“ lautet die Parole, die Protestierende weltweit auf den Straßen rufen, und die inzwischen für diese Revolution steht. Was genau passiert da im Iran? Warum jetzt? Wer ist auf den Straßen und welche Konsequenzen hat diese Bewegung? Wie kann ich mich solidarisieren? Diesen und vielen weiteren Fragen gingen in der ersten Folge am Samstag, 17. Dezember, die Regisseurinnen Mina Salehpour und Sahar Amini-Jörger im Gespräch mit Ensemblemitglied Lisa Natalie Arnold nach.

Folge 2, Fußball im Iran: In der zweiten Ausgabe von „Woman – Life – Freedom“ am Mittwoch, 11. Januar, ging es gemeinsam mit den Schauspielerinnen Lisa Natalie Arnold und Iris Becher um das Thema Fußball im Iran. Nach dem Ende der Fußballweltmeisterschaft in Katar sammelte das Team Texte und O-Töne zum Thema und beschäftigte sich mit der Entladung von Emotionen im Fußball. Dabei stand die Rolle der Frauen im Iran im Mittelpunkt der Recherche: Viele iranische Mädchen betreiben beispielsweise den enormen Aufwand, sich als Männer zu verkleiden, um in Fußballstadien zu gelangen.

Folge 3, Kurdische Perspektiven: Jina Amini war Kurdin. Weshalb hat es mehrere Wochen gedauert bis sie mit ihrem kurdischen Namen in den Medien erwähnt wurde? Welche Bedeutung hatte ihr Kurdisch-Sein für die massive Gewalt, die ihr angetan wurde? Seit Jahrzehnten werden Kurd:innen, auch im Iran, systematisch diskriminiert und kriminalisiert. Seit 43 Jahren, von Anbeginn der Islamischen Revolution, kämpfen Kurd:innen im Iran gegen das Regime und für ihre Freiheit. Auch in der momentanen Revolution im Iran, spielen Kurd:innen eine sehr große Rolle. Und was viele nicht wissen: „Jin-Jiyan-Azadi / Woman-Life-Freedom / Frau-Leben-Freiheit“ ist eine lange bestehende kurdische Parole, die Protestierende heute weltweit auf den Straßen rufen und die inzwischen für eine Revolution steht. Zur dritten Ausgabe von „Woman – Life – Freedom“ am Samstag, 11. Februar, waren Leila Mohtadi, Sonour Khalili, Jamileh Miraki eingeladen, drei kurdische Frauen, die von ihrer Sichtweise und ihren Geschichten erzählten. Moderiert wurde der Abend von Schauspielerin Danai Chatzipetrou.

Folge 4, Wo steht die Revolution? Ein Update Etwa sechs Monate sind seit dem Tod Jina Aminis vergangen. Seit nun einem halben Jahr kämpfen die Menschen im Iran für ihre Freiheit, für einen Regimewechsel. Was hat sich bewegt? Wer schaut hin? Wie sieht die aktuelle Berichterstattung aus? Welche Rolle spielen die Menschen in der Diaspora? Zohreh Almadani als Gast und Lisa Natalie Arnold suchten gemeinsam nach Antworten.

Folge 5: „Nachts ist es leise in Teheran“- eine Literaturfolge
In dieser Folge waren wir auf den Spuren der Literatur im Iran und auch aus der Diaspora unterwegs. Wie eng sind Literatur und Politik miteinander verknüpft? Welche Perspektiven ergeben sich für
den Iran mit einer Gesellschaft, die in Paradoxien lebt? Welche Hoffnungen sprießen, welche Geschichten entstehen? Persische Lyrik, deutsche Prosa, Tatsachenberichte- ein buntes Sammelsurium. Gelesen haben: Zohreh Almadani, Touran Mohsenipour, Iris Becher, Danai Chatzipetrou, Lisa Natalie Arnold und Annalena Haering

Folge 6: Das Bali Kino zeigte in Kooperation mit dem Staatstheater „Futur Drei“
In seinem autobiografischen Regiedebüt erzählt Faraz Shariat authentisch und feinfühlig vom queeren Heranwachsen eines Einwanderersohns in Deutschland.
Parvis wächst als Kind der Millenial-Generation im komfortablen Wohlstand seiner iranischen Einwanderer-Eltern auf. Dem Provinzleben in Hildesheim versucht er sich durch Popkultur, Grindr-Dates und Raves zu entziehen. Nach einem Ladendiebstahl leistet er Sozialstunden als Übersetzer in einer Unterkunft für Geflüchtete. Dort trifft er auf das iranische Geschwisterpaar Banafshe und Amon. Zwischen ihnen entwickelt sich eine fragile Dreierbeziehung, die zunehmend von dem Bewusstsein geprägt ist, dass ihre Zukunft in Deutschland ungleich ist.

Folge 7: Comiclesung Persepolis
1979 fand im Iran die islamische Revolution statt. „Seither wird diese traditionsreiche Zivilisation fast ausschließlich mit Fundamentalismus, Fanatismus und Terrorismus in Verbindung gebracht. Als Iranerin, die mehr als ihr halbes Leben im Iran verbracht hat, weiß ich, dass dieses Bild falsch ist. Ich glaube, dass man eine ganze Nation nicht aufgrund der Fehler einer extremistischen Minderheit verurteilen darf“, sagt die Autorin und Zeichnerin Marjane Satrapi. „Darum war es für mich wichtig, Persepolis zu schreiben“. Satrapi hat ihre eigene Kindheit im Iran als Comic nachgezeichnet. Berührend, eindrücklich und mit Humor nimmt sie uns mit in ihr Geburtsland nach 1979.
Es lasen Lisa Natalie Arnold und Annalena Haering.

Folge 8: Bildende und Darstellende Kunst im Spannungsfeld von Frauen, Krieg und Revolution

Im Rahmen unserer Thementage MAKE ART? NOT WAR! und der Ausstellung Revolution auf der Straße und Hoffnung im Wohnzimmer waren die Künstlerin der Skulpturen Die Kämpfer und Haarstrauß Zahra ShahAli, die Kuratorin der Ausstellung Birthday Katrin Ribbe und die Regisseurin von Die Troerinnen: 2nd Season Sarah Franke zu Gast. Gemeinsam mit Laura Kohlmaier sind sie in dieser Spezialfolge über bildende und darstellende Kunst im Spannungsfeld von Frauen, Krieg und Revolution ins Gespräch gekommen. Es ging um den künstlerischen Beitrag aus der Sicherheit in der wir in Deutschland leben und um die Aufgabe den Blick durch Kunstwerke immer wieder auf Proteste zu richten und diese dadurch auch zu würdigen.

Folge 9: „Mein Urteil ist Hinrichtung, Baba, aber sag Maman nichts“

Der Iran ist nach China das Land, in welchem weltweit die meisten Menschen hingerichtet werden. Die iranische Führung setzt Hinrichtungen weiterhin als Einschüchterung gegen die Protestbewegung im Iran ein. Im Schatten der internationalen Ereignisse mit Beteiligung Irans findet im Land selbst seit Monaten eine Welle von Exekutionen statt: Allein im Januar 2024 wurden 67 Menschen getötet. Amnesty International spricht von einer „beispiellosen Hinrichtungswelle“. Mohsen Shekari, Majidreza Rahnavard, Seyyed Mohammad Hosseini, Mohammad Mehdi Karami und vielen weiteren wollen wir in einer szenischen Lesung gedenken. Was passiert momentan im Iran? Wie suchen die Menschen vor Ort und in der Diaspora Trost und welche Rolle kann die Musik spielen?

Mit: Günther Harder, Annalena Haering, Sabrina Franz, Leila Mohtadi und Lisa Arnold und Musiker:innen

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